Heute entdeckt und doch aktueller denn je











Die Seminarleiterin ist schon auf dem richtigen Weg, hat aber von den vielen Studien auch noch nichts gehört oder gelesen die belegen, dass Schüler nicht besser, sondern tatsächlich schlechter lernen. Dass nun ein anderer Lehrer nun sprachlos ist, weil ihm nicht auffällt, dass die Folgekosten nirgendwo in den großartigen Plänen der Digitalisierung vorkommen macht mich ehrlich gesagt sprachlos.

Mit den zwei Jahren war es nicht richtig getippt, aber es kann so lange nicht mehr dauern bis die Schüler, die freitags nicht zur Schule gehen merken, dass dadurch immer mehr Energie benötigt wird. 


VOCER-Studie: Deutschland im digitalen Burn-Out - Studienergebnis bestätigt Kritik an der Digitalen Bildung.

 


Eine Studie die schon nachdenklich macht.

Hier geht es zur Studie


Mit den Büchern »Die Smartphone-Epidemie« sowie »Digitale Demenz« von Prof. Dr. Martin Spitzer habe ich bereits den, sagen wir mal Grundstock, um die Thematik vorgestellt.

Wer bereits die Gelegenheit hatte sich die Bücher zu lesen hat, wird sich bei dieser VOCER-Studie schon etwas wundern. Wie so oft werden Studien ohne weitere Fachleute anderer Fachrichtungen zu Papier gebracht die längst Erkenntnisse dazu haben.  

Prof. Dr. Manfred Spitzer hat in seinen Büchern klar zum Ausdruck gebracht was die Hirnforschung schon länger weiß: Man kann das Gehirn keiner Reizüberflutung aussetzen! Genauso wenig funktioniert Multitasking, weil es nicht möglich sich auf mindestens 2 Aufgaben zu 100 % zu konzentrieren. Als Ergebnis kommt es zu Fehlern die bei der einzelnen Bearbeitung wohl eher nicht aufgetreten wären.

„Es ist beunruhigend zu wissen, wie viele Menschen in Deutschland sich derzeit von digitalen Medien abwenden, weil sie angesichts des permanenten Nachrichtenstroms überfordert oder erschöpft sind“

sagt Medienwissenschaftler Dr. Stephan Weichert. 

Er würde sicherlich auch die Schulen und Kindergärten dahingehend »beraten«, weil die digitale Informationstechnik und überhaupt die Möglichkeit schnell an Informationen zu kommen eher positiv wäre. Jeder der im Internet unterwegs ist und Nachrichten anschaut muss sich unweigerlich wundern über die Flut an sogenannten Nachrichten wobei, die meisten wohl eher dazu dienen, dass die Plattformbetreiber über Werbung kräftig Geld verdienen. Prof. Dr. Manfred Spitzer hatte bereits in seinen Büchern erklärt, wie es im Netz funktioniert: Algorithmen entscheiden darüber, was der Nutzer zu sehen bekommt und vor allem was nicht! Kaum jemand wird sich die Mühe machen eine Meldung noch einmal auf Wahrheitsgehalt hin zu prüfen.

Jeder soll sich nun selbst ein Bild davon machen.

Zum Thema noch ein Video mit dem Titel:

Aufwach(s)en im Umgang mit digitalen Medien



Fakten und Studien

 Jetzt möchte ich einmal etwas zu den – für jeden nachprüfbaren – Fakten schreiben, weil ich glaube, dass man sich oftmals gar nicht vorstellen kann, welche Risiken es überhaupt gibt und welche körperlichen und seelischen Schäden verursacht werden.

BLIKK-Studie (Bewältigung, Lernverhalten, Intelligenz, Kompetenz, Kommunikation Medien)


                               Abschlussbericht BLIKK Studie Sommer 2017


Für diejenigen, die keine große Lust haben 147 Seiten zu lesen, fasse ich das ganze einmal grob zusammen.

  • Kinderärzte untersuchten 5573 Kinder verschiedenen Alters
  • Klares Ergebnis bei zwei- bis fünfjährigen Kindern: der Gebrauch von Smartphones zeigte bei den Kindern Konzentrationsstörungen und Störungen in der Sprachentwicklung.
  • Bei 8 bis 14-jährigen Kindern führte es zu Aufmerksamkeitsstörungen und Übergewicht.
  • Bei 13 - 14-Jährigen zusätzlich zu einem Erleben von Kontrollverlust.
  • Weiter wurde festgestellt, dass stillende, Mütter, die sich statt auf ihr Kind auf ihr Smartphone konzentrieren, einen schlechteren Schlaf haben, weil das Kind mehr schreit. Weil das Kind keine Aufmerksamkeit beim Stillen bekommt, macht es nun zur Schlafenszeit auf sich aufmerksam.
Eine Studie aus den USA aus 2018 ergab bei einer Untersuchung von 4524 Kindern aus 20 Städten. Es wurde festgestellt, dass Kinder, je mehr Bildschirmmedien sie konsumieren, desto beeinträchtigter war ihre geistige Entwicklung.

Walh J.J., Barnes J.D., Cameron J.D., Goldfield G.S. , Chapur J.P., Gunnel K.E., Ledoux A.A., Zemek R.L., Trembley M.S. (2018)
Assosiations between 24 hour movement behaviours and global cognition in US children: a cross-sectional observational study.
Lancet Child Adolesc Health 2: 783–791

                                          Lancer Child Adolesc Health


Die WHO ist sich darüber im Klaren, dass Bildschirmmedien Kindern schaden. Die Aussage dazu lautet allerdings nur »Weniger ist besser«. Offenbar haben die meisten Mediziner, leider viel zu wenige Pädagogen und nur sehr, sehr wenige Politiker begriffen, dass man den Kindern und Jugendlichen mit der Digitalisierung keinen Gefallen tut, sondern ihnen großen Schaden zufügt.

Obwohl auch die Bundesregierung selbst eine Studie in Auftrag gab und das Ergebnis eher vernichtend ausgefallen ist, besteht man immer öfter darauf, dass sogar schon Kinder in den Kindergärten mit digitalen Medien »spielen« sollen.

Für die kleinsten gibt es sogar das erste Töpfchen mit Halterung für ein iPad. Kinder müssen Dinge nicht auf dem Bildschirm sehen, sondern sie im wahrsten Sinne des Wortes begreifen! Nur so werden sie Dinge um sich herum verstehen können. Jeder der für sein Kind ein solches Töpfchen kauft sollte sich mit einem Facharzt unterhalten, denn irgendetwas kann da nicht ganz stimmen!












Wie alles anfing...

Im Laufe der vielen Jahre, die ich beruflich mit der Ausbildung von Jugendlichen und Erwachsenen verbracht habe, ist mir eine merkwürdige Entwicklung aufgefallen, die heute immer deutlicher wahrnehmbar ist. Und diese Entwicklung ist alles andere als positiv und wird am Ende sehr viele Probleme mit sich bringen.

Heute schon lässt sich beobachten, dass Kinder, Jugendliche wie auch Erwachsene unkonzentriert sind und selbst einfachste Dinge nicht mehr alleine schaffen. Heutzutage ist man der Überzeugung, dass man gerade Kindern und Jugendlichen eine »Medienkompetenz« verordnen muss, sie also frühzeitig mit allen möglichen Gerätschaften umgehen können müssen.

Nun sollte sich jeder einmal für sich überlegen, was sie denn glauben, was Medienkompetenz überhaupt ist. 

Medienkompetenz bedeutet gemäß Definition:

  »Medienkompetenz beschreibt die Fähigkeit einer Person, Medien den eigenen Bedürfnissen und Zwecken entsprechend sinnvoll zu nutzen und verantwortungsvoll mit ihnen umzugehen«.

Werden z. B. Smartphones denn sinnvoll und vor allem verantwortungsvoll genutzt? Eher nicht möchte ich meinen, denn wer Stunde um Stunde in den sozialen Netzwerken wie Facebook verbringt vergeudet die Zeit für etwas völlig Sinnloses und kann dementsprechend andere Dinge nicht mehr machen. Seit Jahren gibt es eine Entwicklung, die ich ehrlich gesagt nicht so ganz verstehe, denn wohin man auch kommt, starren die Leute auf ihre Smartphones, tippen wie wild auf der Tastatur und verschicken per WhatsApp Nachrichten, Fotos oder Videos. Dazu kommen dann die Plattformen oder wie ich sie nennen asoziale Netzwerke. Asozial deshalb, weil diese Dinge dazu führen, dass immer weniger Kontakt zu Menschen stattfindet. Es gibt tatsächlich Jugendliche und Erwachsene, die zusammen irgendwo hingehen und sobald sie am Tisch sitzen, holt jeder sein Smartphone aus der Tasche und befindet sich in einer ganz anderen Welt. Richtig toll wird es dann, wenn jemand einem anderen am Tisch dann eine Nachricht schickt! Um das ganze noch zu toppen werden Mahlzeiten fotografiert und die Bilder verschickt, weil man unbedingt zeigen will, dass man sich wohl schon ganz alleine Pommes Frites bestellen konnte. Anders ist dieses sehr merkwürdige Verhalten nicht erklärbar. Hätte ich als Jugendlicher Fotos von meinem Essen gemacht, den Film entwickeln lassen und diese Fotos dann an Freunde verschickt, hätten die mich zu recht für völlig irre gehalten.

Es ist eigentlich völlig egal wo man sich befindet, denn diese Bildschirmsucht ist überall zu beobachten: im Bus, in der Bahn, an Haltestellen von Bus und Bahn, in Arztpraxen, ja sogar in einer Bücherei! Wer in einem Bus oder im Zug ein Buch herausholt und liest, wird von den Mitreisenden – falls man überhaupt bemerkt wird – belächelt oder verständnislos angesehen.

Seitdem das ganze sogar weiter verschlimmert, zeigen sich auch seit Jahren schon die Auswirkungen dieser »Medienkompetenz« sehr deutlich. Kinder und Jugendliche leiden unter Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit und demzufolge unter Tagesmüdigkeit und einem Leistungsabfall, was die Denkleistung anbelangt. Schüler und Studenten, die ihre Smartphones im Unterricht/bei Vorlesungen benutzen werden immer schlechter. Dazu gibt es mittlerweile hunderte Studien sowie Metastudien, die genau das beweisen.

Leistungen in Deutsch und Mathematik sind mittlerweile grottenschlecht, was sich insbesondere bei den Abiturienten zeigt, die in den Universitäten scheitern, weil sie das notwendige Wissen für eine Studienreife gar nicht erlangt haben.

Harald Martenstein hat 2012 auf Zeit-Online den Artikel »Der sibirische Tiger ist weniger bedroht als das Komma.«

So schreibt Harald Martenstein von seinem Erlebnis als Gastdozent, das wohl sehr deutlich macht, wie es um die Bildung steht. So schreibt er einen offenbar 2012 typischen Satz von Germanistikstudenten, die ihre Muttersprache absolut nicht beherrschen. 

"Ich glaube das viele menschen gahr nicht Wissen wie schlimm es, um die Germanistik, Steht und das bei uns Germaitn Vieles verbessert werden, könnte??"

Mit diesem Satz habe ich gerade sehr viel Mühe gehabt, denn meine Finger haben sich auf der Tastatur regelrecht gesträubt diesen Satz so zu schreiben. Die Begründung, warum es denn zu solchen Missgeschicken kommen konnte, lieferten die Studenten. Eine Begründung, die bei mir nur ein Kopfschütteln auslöste: Sie schreiben Nachrichten mit WhatsApp wie sie wollen, also ohne Satzzeichen oder auf Rechtschreibung achtend! Ist WhatsApp jetzt Schuld daran, dass die Nutzer nicht mehr anständig schreiben können? Dann wäre wohl auch die Badehose Schuld daran, wenn der Träger nicht schwimmen kann…

Im Fach Mathematik gab es an Universitäten auch schon ein paar Anekdoten, über die man gar nicht wirklich lachen kann. So hat eine Professorin, die einen Kollegen vertreten hatte und eine Mathematikklausur hat schreiben lassen. 

Das Ergebnis: 96 % der Studenten sind durchgefallen!

Die Studenten hatten nichts Besseres zu tun, als sich bei der AStA zu beschweren, weil sie der Meinung waren, dass die Klausur viel zu schwer gewesen wäre. Die Professorin jedoch sagte dazu nur, dass dieser Stoff nicht weiter ist als ein Grundwissen, das man ihnen an den Gymnasien hätte vermitteln müssen.

Nach weiteren 6 Wochen wurde die Klausur wiederholt, dieses Mal jedoch mit einer Benotung, die Auswirkungen auf die bisherige Benotung haben würde. Ergebnis dieser Klausur: 96 % Durchfallquote. 

Sowohl die Germanistik- wie auch die Mathematikstudenten haben auf Lehramt studiert! Das sind dann unsere zukünftigen Lehrer. 

Internetexpertin fordert Smartphone-Verbot für Kinder unter 14 Jahren!

Die damalige Regierungsberaterin Julia von Weiler, die seit 2003 Geschäftsführerin der Nichtregierungsorganisation »Innocence in Danger« spielen, tappen oftmals in die Falle, denn Spiele wie diese sind so aufgebaut, dass unweigerlich eine Sucht entsteht. Dabei ist es wichtig auf die ungeduldigen Kinder und Jugendlichen zu setzen, die man erst einmal »anfüttert« und sie mit virtuellem Geld, Ausrüstung u. ä. belohnt, wenn sie eine Aufgabe erledigt haben. Anfangs ist es recht einfach, das notwendige virtuelle Geld zu verdienen, doch schon nach kurzer Zeit wird alles deutlich schwieriger, weil z. B. Bauzeiten von Gebäuden oder Verbesserungen von Waffen usw. recht lange dauern. Dieses »Problem« kann der Spieler lösen, indem er sich beispielsweise »Schatzkisten« kaufen kann – allerdings jetzt mit echtem Geld!

Wer nun Kinder und Jugendliche mit ihren Smartphones alleine lässt, könnte bald böse Überraschungen erleben. Ich erinnere mich noch an einen Fall der wohl an die 15 Jahre zurückreicht und durch die Presse ging: Ein 16-Jähriger hatte binnen 3 Monaten eine Handyrechnung von fast 6000,-€ – in Worten: Sechstausend Euro – verursacht. Ich konnte es nicht glauben, doch erfuhr man dann über diverse Zeitungsartikel und Sendungen, dass dieser Jugendliche teure Abos abgeschlossen hatte und jetzt regelmäßig die neusten Klingeltöne, kleine Videos und andern völlig unnötigen Unfug erhalten. Er hat zwar den AGBs zugestimmt aber nicht gelesen!

Der Telefonanbieter wollte das Geld sogar einklagen, konnte aber durch einen pfiffigen Rechtsanwalt verhindert werden. Der nämlich argumentierte damit, dass es nicht angehen könnte, dass ein Anbieter einen teuren Abo-Vertrag mit einem 16-Jährigen abschließen könnte, was eigentlich nur ein Volljähriger kann. 

Schwein gehabt! 

Fälle wie diese gibt es ohne Ende und trotz allem gibt man heutzutage Kindern Smartphones in die Hand, die gerade mal 5 Jahre alt sind und die dann kurze Zeit später ein eigenes Smartphone besitzen. 

Richtig übel wird es dann, wenn man mittlerweile Kinder sieht, die das machen, was Erwachsene ihnen vormachen und demnach ja nicht falsch sein kann: Wenn sie zu Fuß unterwegs sind, haben viele von Ihnen schon das Smartphone ständig vor Augen und bekommen von der Umgebung nichts mehr wirklich mit. Noch schlimmer sind dann Kinder, die nun auch schon auf dem Fahrrad mit dem Smartphone hantieren, Nachrichten lesen und verschicken.

Ein alter Freund von mir von der Polizei hat mir vor 3- 4 Jahren von einem Unfall berichtet, der verrückter eigentlich gar nicht sein kann. Eine junge Frau von 18 Jahren lief neben einer viel befahren Straße innerhalb der Stadt auf dem Gehweg. Allerdings hatte sie die Umgebung dank ihres Smartphones vollständig ausgeblendet und trat ohne irgendeine Vorwarnung auf die Fahrbahn, die sie offenbar überqueren wollte. Sie wurde wie nicht anders zu erwarten war von einem Auto angefahren. Die Fahrerin rief sofort Polizei und Rettungswagen, die auch recht schnell am Unfallort eintrafen. Die erste Frage der jungen Frau war: »Ist mein Handy in Ordnung?«

Im November 2019 forderte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte ein Smartphone Verbot für Kinder unter 12 Jahren. Passiert ist nichts, weil die Lobbyisten der Industrie – Hersteller von Smartphones, Tablets, Laptops usw. – nicht nur eine gewaltige Macht haben, sondern dieser Industriezweig noch viel mehr Geld hat als die Pharmaindustrie. Das die nicht arm ist wohlbekannt.

Digitale Medien - Risiken und Nebenwirkungen

Seit längerer Zeit fällt mir eine Veränderung auf, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene betrifft. 
Grund für diese Veränderung ist die Digitalisierung oder genauer gesagt unser aller täglich genutzter tragbarer Hochleistungsrechner, den wir unter der Bezeichnung Smartphone kennen und viel zu oft und zu lange nutzen.

Um einen Einblick ins Thema zu bekommen, möchte ich jedem ernsthaft interessierten Leser bitten sich folgenden Beitrag von Prof. Dr. Manfred Spitzer anzusehen. 
Manfred Spitzer ist Neurowissenschaftler und Psychiater und ärztlicher Direktor der Klinik für Psychotherapie und somit jemand, der weiß, wovon er spricht.

Eltern wie Lehrer sollten hier ganz besonders aufmerksam sein, weil sie es sind, die verhindern können, dass die Kinder regelrecht dumm gehalten werden.


Diesen Vortrag gibt es selbstverständlich auch als Buch, das ich wirklich empfehlen möchte.


                                              ISBN: 978-3-426-30056-5
                                                www.droemer-knaur.de

Heute entdeckt und doch aktueller denn je

Die Seminarleiterin ist schon auf dem richtigen Weg, hat aber von den vielen Studien auch noch nichts gehört oder gelesen die belegen, dass ...